Bitter statt sauer?

Die Schattenseiten des Zitrusanbaus in Südeuropa

Warum Bio (immer) die bessere Wahl ist

Zitrusfrüchte sind die perfekten Begleiter für heiße Sommertage. Ihre leuchtenden Farben und frischen Aromen sorgen für gute Laune und verfeinern Salate, Desserts oder Getränke. Darüber hinaus stecken sie voller Vitamine, die unserem Körper guttun. Kaufen kannst du sie fast überall, teilweise das ganze Jahr lang.

Die meisten Zitrusfrüchte in den Supermarktregalen stammen aus dem Süden Europas, aus Ländern wie Spanien, Italien und Griechenland. Hier wachsen die sonnenverwöhnten Früchte am besten – jedoch gegen einen gewissen Preis. Denn mit dem konventionellen Anbau von Zitrusfrüchten gehen gravierende Probleme für Umwelt und Menschen einher.

Wasserknappheit in Südeuropa

Zitrusfrüchte benötigen viel Wasser zum Wachsen und Gedeihen. Wasser, das in den ohnehin trockenen Regionen Südeuropas knapp ist. Die Bewässerung erfolgt häufig aus illegalen Brunnen, die sich nicht wieder regenerieren können. Das Wasser, das auf den Plantagen genutzt wird, fehlt dann an anderen Stellen, an denen es dringend benötigt wird. Steigende Temperaturen und abnehmende Niederschläge verschärfen diese Wasserknappheit zusätzlich.

Ein bitterer Ertrag

Wasserknappheit ist aber nur ein kleiner Teil der Problematik. Zitrusfrüchte sind sehr pflegeintensiv und ihr Anbau nimmt viel Zeit in Anspruch. Deswegen ist der Bedarf an Saisonarbeitskräften in Südeuropa groß.  Deren Arbeitsbedingungen sind aber leider alles andere als human. Besonders problematisch ist die Situation in Italien, wo neben osteuropäischen Wanderarbeitern vor allem Geflüchtete aus afrikanischen Staaten auf den Plantagen arbeiten, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

In Italien werden viele Zitrusplantagen darüber hinaus von der Mafia kontrolliert. Das System der „Corporolatos“ ist zwar offiziell verboten, trotzdem sind Schätzungen zufolge 400.000 Arbeitende davon betroffen. Diejenigen, die in diesem System arbeiten, haben keine festen Arbeitsverträge und somit auch kein gesichertes Einkommen. Sie werden nach der Anzahl an geernteten Orangenkisten bezahlt und können damit einen 10-13 Stunden langen Arbeitstag mit ca. 25 € beenden. Sie leben unter menschenunwürdigen Bedingungen in Containern, Wellblechhütten oder Lagerhallen ohne Strom und fließendes Wasser. Ohne offizielle Papiere haben sie jedoch kaum Alternativen, um Geld für sich und ihre Familien zu verdienen.

Die Erntehelfer sind nicht nur schlecht bezahlt und untergebracht, sondern auch gesundheitlich gefährdet. Auf konventionellen Plantagen werden viele Pestizide eingesetzt, gegen die die Arbeitenden unzureichend geschützt sind. Arbeitsunfälle passieren häufig, doch aufgrund fehlender Versicherung und Gesundheitsvorsorge können sich die Betroffenen keine medizinische Behandlung leisten.

Ausbeutung entlang der Lieferkette

Die systematische Ausbeutung zieht sich entlang der ganze Lieferkette. Supermärkte werben mit „fairen Preisen“ oder einer engen Partnerschaft mit ihren Landwirtinnen. Die Realität sieht jedoch anders aus. Konventionelle Landwirtinnen in Deutschland und anderen Ländern stehen unter immensem Druck und erhalten vom Lebensmitteleinzelhandel oft nicht einmal kostendeckende Preise für ihre Produkte. Für die Erntehelferinnen in Südeuropa ist die Situation noch schlimmer: keine Arbeitsverträge, keine Versicherung, kein Mindestlohn – das alles führt zu einem Teufelskreis der Armut und Ausbeutung.

Die Lösung: Bio-Anbau

Du willst dieses System nicht unterstützen? Dann solltest du dein Obst bei uns in 100 % Bio-Qualität kaufen. Auf den Obstplantagen, von denen wir unsere Zitrusfrüchte beziehen, gibt es normale Arbeitsverträge und Arbeitstage werden ganz normal vergütet, denn die Erntehelferinnen üben einen richtigen Vollzeitjob aus.  Sie leben in schlichten Appartements oder anderen Unterkünften und arbeiten unter menschenwürdigen Bedingungen. Unsere Zitrusfrüchte werden ohne Ausbeutung und nach den gesetzlichen Vorschriften produziert. Denn bio-zertifizierte Betriebe müssen Richtlinien für ökologische Landwirtschaft und Nachhaltigkeit einhalten, die auch die Arbeitsbedingungen für alle beteiligten Personen umfassen.

Außerdem gibt es garantierte Abnahmemengen ohne Zwischenhändler und transparente, faire Lieferketten. So wird sichergestellt, dass sowohl die Umwelt als auch die Arbeiterinnen profitieren.

Mit dem Kauf von Zitrusfrüchten in Bio-Qualität trägst du dazu bei, die Ausbeutung von Arbeitskräften in Südeuropa zu beenden und entscheidest dich gleichzeitig für eine faire und nachhaltige Landwirtschaft. Gemeinsam können wir so unseren Beitrag für eine bessere Welt und ein faires Miteinander leisten.

Von Herzen. Natürlich. Konsequent.

 

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